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Hilfe für betroffene Eltern und Angehörige

Beatrice Weidmann ist die Gründerin von "Mein -Projekt" und bietet Unterstützung für Eltern und Angehörige, die mit einer Essstörung konfrontiert sind, an. Ich habe Beatrice kürzlich getroffen und mit ihr über ihr wichtiges Projekt gesprochen.


Liebe Beatrice, was hat dich veranlasst "Mein -Projekt" zu starten?

Hinter meinem  -Projekt steht das persönliche Schicksal meiner Tochter Lia und der ganzen Familie. Mit nur 20 Jahren hat meine Tochter den Kampf gegen ihre Essstörung verloren. Als ich mit dem Thema Essstörung konfrontiert wurde, stand ich vor dem Nichts, ich wusste gar nichts über diese Krankheit. Wenn ich versucht habe mit den Leuten zu sprechen und Hilfe zu bekommen, stand ich trotzdem alleine da, bis ich den Kontakt zu Fachpersonen fand.


Was ist dir an deiner Arbeit besonders wichtig? 

Mir ist es nun ein wichtiges Anliegen, zum einen, mit meiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu treten und dabei viel Raum für einen gegenseitigen Austausch zu bieten.

Zum anderen, möchte ich Eltern und Angehörige zusammenbringen, um einen engagierten Austausch bei verschiedensten Themen stattfinden zu lassen. Wo ich mit meinen Erfahrungen auch gerne Hoffnung, Unterstützung und Perspektive vermitteln möchte. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie sehr man in dieser Situation auf Hilfe angewiesen ist.

In den meisten Fällen sind dies ja sehr lange Prozesse, die als Familie durchzustehen sind.


Hast du nach dem Schicksal deiner Tochter Schuldgefühle gehabt?

Das ist eine wichtige Frage, die bei mir und immer wieder bei Angehörigen auftaucht: „Hätte ich etwas anders machen können?“ oder „kann ich etwas anders machen?“.

Ich möchte den Angehörigen gerne helfen etwas an Druck loszulassen und damit Eltern, Angehörige und Freunde von Betroffenen sensibilisieren den Mut zu finden schwierige Situationen im Umfeld anzusprechen. Es ist mir sehr wichtig das Thema FBT-Familienbasierte Therapie dem Umfeld und der Familie näher zu bringen - denn Familien sind nicht Teil des Problems, sondern, wenn möglich, Teil der Geborgenheit.



Ich habe Beatrice Weidmann als positiv denkende, starke Frau kennengelernt, die das Schicksal ihrer Tochter angenommen hat, mit dem Ziel anderen Leuten in ähnlichen Situationen zu helfen. Sie hat sich nach dem Suizid ihrer Tochter intensiv mit dem Thema Essstörungen auseinandergesetzt, im Internet recherchiert, Veranstaltungen besucht, Bücher gelesen und "Mein  -Projekt " gegründet. Heute gibt sie Vorträge an Schulen zum Thema Suizid und Essstörungen, organisiert Austauschabende mit Betroffenen und begleitet Eltern und Angehörige.



Das Schweizer Fernsehen SRF hat in der Sendung Rundschau vom 12.10.2022 zum Thema "Magersüchtige Jugendliche warten auf Therapieplätze" unter anderem auch über Beatrice Weidmann berichtet.


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